Wir trauern um
Christian Trautner, 31 †
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Christian Trautner wurde am 12.10.2000 nach einer Verfolgungsfahrt angeschossen. Der Täter, Marcel Eisenbeiß war zuvor aus einem psychiatrischen Krankenhaus geflohen. Ein Kollege von Christian wurde ebenfalls schwer verletzt. Christian Trautner verstarb wenig später in der Erlanger Uniklinik. |
Bericht von Polizeitrainer.de |
Tief betroffen veröffentlichen wir folgende Meldung von AP :Ausgebrochener
Schwerverbrecher erschießt Polizisten
Bei Fahrzeugkontrolle plötzlich
Pistole gezogen - Täter in Lebensgefahr - Zweiter Beamter schwer
verletzt
Entsetzen nach dem achten Polizistenmord im Jahr 2000: Bei einer nächtlichen Fahrzeugkontrolle bei Erlangen ist am Donnerstag ein 31-jähriger Polizeibeamter von einem ausgebrochenen Schwerverbrecher erschossen worden. Ein gleichaltriger Streifenbeamter sowie der Täter wurden bei dem anschließenden Schusswechsel schwer verletzt. Wie der Nürnberger Polizeipräsident Peter von der Grün sagte, hatten die beiden 31-jährigen Polizisten einen jüdischen Friedhof zwischen Erlangen und Bubenreuth geschützt. Als sie gegen 01.30 Uhr einen verdächtigen Ford anhalten wollten, gab der Fahrer Gas, streifte mehrere geparkte Autos und blieb nach einem Kilometer lenkunfähig stehen. Als der Beamte Christian Trautner an die Scheibe klopfte, öffnete der Fahrer den Angaben zufolge die Tür, sagte: «Schau mal, was ich da habe» und schoss Trautner mit einer Pistole in die Brust. Sein Kollege erlitt einen Schulterdurchschuss, traf den Täter aber ebenfalls mit zwei oder drei Schüssen. Trautner konnte sich noch zum Polizeiauto schleppen, starb aber im Krankenhaus. Der 40-jährige Schwerverbrecher Marcel Eisenbeiß war im Juli aus einem psychiatrischen Krankenhaus in Niederbayern ausgebrochen. Er ist unter anderem wegen Drogenhandels, gefährlicher Körperverletzung und Schusswaffengebrauchs 18 Mal vorbestraft und wurde 1998 zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, wie Oberstaatsanwalt Klaus Hubmann sagte. Eisenbeiß schwebte nach zwei Operationen in der Erlangener Uniklinik noch in Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft kündigte Haftantrag wegen Mordes an. Polizeigewerkschaft fordert leichte Schutzwesten Der
bayerische Innenminister Günther Beckstein zeigte sich tief betroffen
und forderte die Industrie auf, rasch ständig tragbare Schutzwesten
zu entwickeln. Täter machten «zunehmend skrupellos von der
Schusswaffe Gebrauch». Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei
(GdP), Norbert Spinrath, forderte, alle Polizisten im operativen
Einsatz sofort mit heute verfügbaren Schutzwesten auszurüsten und
die Eigensicherung stärker zu trainieren. «Die Fassungslosigkeit
weicht langsam der Verzweiflung»,
sagte Spinrath nach dem achten Polizistenmord in diesem Jahr.
Der
Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Gerhard Vogler, sagte,
die Polizisten müssten misstrauischer sein und nachts mit gezogener
Waffe an Fahrzeuge herantreten. Auch eine Videoüberwachung bei
Verkehrskontrollen könne abschreckend wirken. Außerdem müssten
Angriffe auf Polizisten gesellschaftlich geächtet und härter
bestraft werden.
Bayerische
Polizisten können mit rund 200 Mark Eigenbeitrag eine Unterziehweste
kaufen, die aber rund drei Kilogramm wiegt und aus extrem schweißtreibendem
Gewebe besteht. Die beiden Erlangener Beamten hatten keine
Unterziehwesten an. Trautner war ledig und lebte bei seinen Eltern.
Die Polizeiinspektion Erlangen-Land, bei der er seit einem Jahr war,
sei «seine Traumdienststelle gewesen», sagte sein Kollege Raimund
Swoboda." Polizeitrainer in
Deutschland e.V. |