Wir trauern um

 

Gerd Höllige, 40  

 

          

Er hinterlässt seine Lebensgefährtin mit ihren zwei Kindern

 

Während eines Einsatzes am 28.07.2002 in Bad Godesberg wurde der 40-jährige Polizeikommissar Gerd Höllige von einem gestellten Tatverdächtigen durch zwei Schüsse aus einer Faustfeuerwaffe getötet. 

Sein  40-jähriger Kollege, der ebenfalls der Bad Godesberger Polizeiwache angehört,  erlitt bei dem Gewaltverbrechen schwerste Schussverletzungen.

Das Mitgefühl und die Anteilnahme aller Angehörigen des Bonner Polizeipräsidiums gelten in diesen schweren Stunden den Angehörigen und Freunden von Gerd Höllige. 

Viel zu früh wurde er aus seiner Familie, seinem Freundeskreis und seiner Bad Godesberger Dienstgruppe gerissen; auf schmerzliche Weise wurde deutlich, dass es beim polizeilichen Einschreiten niemals absolute Sicherheit gibt. 

Wir alle sind entsetzt über die Tat und die Brutalität gegenüber den beiden Beamten. Sie waren im Einsatz, um den Rechtsfrieden herzustellen und wurden auf brutale Art und Weise niedergeschossen. 

Den Angehörigen, Freunden und Kollegen des Verstorbenen wünschen wir Kraft, mit dem Verlust umgehen zu können, der sie so unerwartet und unvorbereitet getroffen hat. Die Last der Trauer kann ihnen keiner abnehmen, doch sie können sicher sein, dass sie in ihrem Schmerz nicht alleine sind. 

Ich möchte ausdrücklich allen danken, die sich mit Beileidsbekundungen und dem Angebot unbürokratisch zu helfen, an uns gewandt haben. Beides hilft sowohl den unmittelbar Betroffenen als auch allen Polizistinnen und Polizisten, diese schreckliche Tat zu verarbeiten.

Wir selber werden ebenfalls alles in unserer Kraft stehende tun, um besonders den Hinterbliebenen von Gerd Höllige schnelle Unterstützung zukommen zu lassen.  

Wenn Sie ebenfalls dazu beitragen möchten, steht Ihnen die Möglichkeit einer Spende offen unter der

Konto-Nummer 73 353, 
bei der Sparkasse Bonn, 
Bankleitzahl 380 500 00

Kontoinhaberin ist das Sozialwerk Kreispolizeibehörde Bonn e.V. 

 Quelle: Internetseite Polizei Bonn

Wolfgang Albers                                                   
Polizeipräsident                  

 

   

Jahresrückblick 2002 Generalanzeiger online

Tod im Routineeinsatz

Trauer, Wut und Bestürzung über den Polizistenmord in Bonn - Der Täter
ist offenbar ein geistig Verwirrter

Von Dagmar Blesel

Samstag, 27. Juli: Giorgio N., 46, sitzt im Zug von Rom nach Düsseldorf. Ein
Bundesgrenzschutzbeamter, der privat unterwegs ist, wird auf ihn aufmerksam. N. glaubt, auf dem Weg nach Neapel zu sein. In Bonn steigt er aus. Warum? Niemand weiß es.

Trauer um einen Kollegen: Zwei Kugeln trafen den Polizeikommissar Gerd Höllige in die Brust.


Der Weg führt ihn nach Bad Godesberg. Um 14.43 Uhr am Sonntag melden Anwohner der Polizei: „Eingeschlagene Kellerscheibe im Keller des Hauses Moltkestraße 74“. Ein Routineeinsatz.

Die Leitstelle schickt die nächstgelegene Streifenwagenbesatzung zum Tatort. Wolfgang Kraus zieht sich seine Schutzweste über; Gerd Hölliges Weste liegt nach einer Änderung noch im Präsidium. Sie soll ihm am nächsten Tag ausgeliefert werden.

Um 14.55 Uhr treffen die Beamten auf Giorgio N. Nach kurzem Sprint stellen sie den Flüchtenden. Es kommt zu einem Handgemenge. N. reißt Kraus die Dienstwaffe aus dem Holster und drückt sofort ab. Drei Mal. Zwei Kugeln
treffen Höllige in die Brust.

Der Kommissar, erst vor einem Monat in die Godesberger Wache gewechselt, hat keine Chance. Kraus trifft eine Kugel im Unterleib. Er überlebt schwerverletzt. N. wird festgenommen. In einer Zelle in Köln-Ossendorf
unternimmt er einen Selbstmordversuch.

Daraufhin wird er in die Forensik nach Düren gebracht. Sechs Tage nach dem brutalen Mord wird Höllige im Familienkreis auf dem Waldfriedhof beigesetzt.
Eltern haben ihren Sohn, die Schwester ihren Bruder, die Lebensgefährtin ihren Partner, die Kinder einen väterlichen Freund, Polizisten einen Kollegen verloren.

2 000 Beamte nehmen in einem Trauermarsch und einer Trauerfeier Abschied von Höllige. Auch NRW-Innenminister Fritz Behrens ist unter den Trauergästen

 

25. Juli 2003


Erinnerung an Gerd Höllige


Ein dauerhaftes Andenken


Am 28.07.2003 jährt sich jenes schreckliche Ereignis, bei dem unser Kollege Gerd Höllige von einem verwirrten Straftäter erschossen wurde.
Schon sehr früh nach der Tat wurde zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen die Idee geboren, in Tatortnähe eine dauerhafte Stätte der Erinnerung und Mahnung zu schaffen.
Mit Unterstützung vieler helfender Hände ist dies gelungen.

Im Rahmen einer kleinen Gedenkstunde am 25.07.2003, an der viele Gäste und Kolleginnen und Kollegen teilnahmen, haben wir eine Basaltstele mit einer auf den Anlass hinweisenden Inschrift, ihrer Bestimmung übergeben.
Polizeipräsident Wolfgang Albers und Polizeipfarrer Nöbel erinnerten an Gerd Höllige und Wolfgang Kraus sowie an die Umstände jenes unfassbaren Ereignisses.
Manfred Fuhs trug mit weiteren Bläsern musikalisch zu einem würdigen Rahmen bei.

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