Der Täter

                  

 

Bruno Fabeyer

 Das Ende der Flucht

Die Suche nach dem Polizistenmörder von Hunteburg scheint unterdessen vergebens. Doch – auf den Tag genau – ein Jahr nach den Todesschüssen auf Heinrich Brüggemann hat die Polizei Erfolg: Am 24. Februar 1967 gelingt die Festnahme Fabeyers in einem Kaufhaus in Kassel. Eine Kassenfrau erkennt den Gesuchten, zwei Schutzmänner fassen ihn, als er sich auf der Kaufhaustoilette die Hände wäscht.

Der zu seiner Zeit meistgesuchte Mann Deutschlands stirbt am 8. Februar 1999 in einem Altenheim in Bad Orb (Spessart).

Quelle: Lingener Tagespost  (Information von Heinrich O.)


Bruno Fabeyer - er wurde zu einer Legende, einem Stück Polizeigeschichte. Wie es sich gehört, haben auch prominente Kriminelle eine Delle in ihrer Sozialisation. Bruno Fabeyer, Baujahr 1926, wuchs in einer Rabensippe auf. Der Vater nahm sich im Knast den Strick, der Bruder wurde wegen Fahnenflucht hingerichtet, die Mutter war nicht die Hellste. Klein Bruno kam auf die schiefe Bahn. Das Zuchthaus wurde seine Wohnanschrift. Im August 1965 floh er, tauchte im Teutoburger Wald ab.

Drei Monate später begann in Osnabrück eine magische Einbruchserie. Die Masche roch nach Fabeyer: Der Täter steigt nachts in Schlafzimmer, wobei er sich um die Schlummernden nicht groß kümmert. Am 29. Dezember 1965 wurde dabei der Postbeamte Alois Broxtermann niedergeschossen. Die Jagd auf Fabeyer begann. Mit einer groß angelegten Medienfahndung suchte ganz Deutschland den Mörder.

Täglich gingen Hunderte von Hinweisen bei der Kripo ein. Die wandte erstmals eine sogenannte Partisanentaktik an. Waldemar Burghard (76), damals Leiter der "SOKO Fabeyer", erinnert sich: "Wir hatten mehrere Hundertschaften im Gelände als Posten aufgestellt und hofften, dass Fabeyer dort auflaufen würde." In den Wäldern rund um Osnabrück wurden Lager mit Lebensmitteln, Diebesgut und der Tatwaffe im Fall Broxtermann gefunden. Der rätselhaften Einbruchserie tat das keinen Abbruch.

Fabeyer wurde schließlich in einer Wirtschaft in Hunteburg aufgespürt. Auf der Flucht erschoss er den ihm folgenden Polizeiobermeister Brüggemann. Der Mörder verlegte sein Operationsfeld nach Bielefeld, nach Bayern und schließlich nach Österreich. Erst im August 1966 tauchte er wieder in Weißkirchen, Kreis Offenbach, auf.

Der Fahndungsfall Fabeyer endete am 24. Februar 1967 in einem Kasseler Kaufhaus. Eine Kassenfrau erkannte ihn, rief die Polizei. Fabeyer war auf der Toilette, wusch sich gerade die Hände, als zwei Schutzmänner ihn schnappten. Ein Funkspruch der Polizei machte später Furore: "Wir hätten ihn auch mit einem nassen Handtuch fangen können." Die Revolverblätter der Republik jubelten.

Quelle: Hamburger Morgenpost

 

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