Wir trauern um
Heinrich Brüggemann, 46 †
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Die Nacht ist zum Tag geworden in Hunteburg-Meyerhöfen. Es ist der 24. Februar 1966, gestern vor 40 Jahren. Grell erleuchten die Scheinwerfer der Polizeifahrzeuge und jede Menge Handleuchten die Wiese des Bauern Bosse. Hier ist gegen 19 Uhr etwas Unfassbares geschehen: Der flüchtige Verbrecher Bruno Fabeyer hat den 46-jährigen Polizeiobermeister Heinrich Brüggemann aus Hunteburg mit drei Schüssen aus seiner langläufigen 6,35-mm-Pistole getötet. Mit einem Feuerwehrfahrzeug wollen die Helfer den in sich zusammengesackten und lebensgefährlich verletzten Beamten in das Ostercappelner Krankenhaus fahren. Doch kaum hat der Wagen mit Blaulicht und Martinshorn den Ort Bohmte hinter sich gelassen, verstirbt der Ordnungshüter. „Grüßt mir meine Frau und die Kinder. Und sagt ihnen, sie sollen nicht traurig sein.“ Dies sind die letzten Worte Heinrich Brüggemanns.
In der Gaststätte Heemann in Meyerhöfen sitzt an jenem 24. Februar 1966 ein Mann an der Theke, trinkt Bier und isst ein Kotelett. Er schien „guter Dinge“ gewesen zu sein, wird Frau Heemann den Ermittlern wenig später in die Notizblöcke diktieren. Eine Wendung bekommt die Situation, als der Bundesbahnbeamte Herbert Schubert den Raum betritt. Dem vertraut die Wirtin nämlich an, was sie zu erkennen glaubt: „In meinem Lokal sitzt der Fabeyer – und isst ein Kotelett...“ Die Tragödie
nimmt ihren Lauf Am Blaulicht erkennen Herbert Schubert und Heinrich Brüggemann, wo sie hin müssen. Rasch haben die beiden Männer Fabeyer erreicht – der versucht, davonzuradeln. Das Auto überholt den Flüchtigen. Polizeiobermeister Brüggemann dreht die Fensterscheibe herunter: „Anhalten! Polizei!“ Bruno Fabeyer wirft daraufhin sein Rad auf die Erde, hetzt über die Weide des Bauern Bosse und versucht in der Dunkelheit zu verschwinden. Heinrich Brüggemann verlässt das Auto und nimmt die Verfolgung zu Fuß auf, während Herbert Schubert im Schritttempo auf einem Weg neben der Weide die Fahrt fortsetzt. Die Schüsse hört Schubert nicht, das Wagengeräusch ist lauter. Deutlich sieht der Postbeamte aber, wie Brüggemann zusammensackt. Bruno Fabeyer verschwindet im Dunkeln. Zurück am Tatort bleiben das Fahrrad und der Mantel des Mörders. Die Großfahndung läuft an. In den folgenden Tagen wird Fabeyer gleich mehrfach gesehen, entwischt den Ermittlern aber immer wieder im letzten Moment. Quelle: Lingener Tagespost (Information von Heinrich O.)
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