Wir trauern um

     

 

    Steffen Meyer, 46

 

      

Der 46-Jahre alte Hauptkommissar sei am Abend des vergangenen Montag gegen ziemlich genau 20.45 Uhr leblos in seiner Garage entdeckt worden, teilte der zuständige Sprecher des Innenministeriums, Ingo Decker, am Dienstag dieser Woche in der Stadt Potsdam mit. Der Mann habediverse  Stichverletzungen an seinem Körper aufgewiesen. Die Spuren am entsprechenden Tatort deuteten auf eine starke Auseinandersetzung hin.

Der Beamte der Polizei war den aktuellen Angaben zufolge nicht im Dienst und trug aus diesem Grund keine Uniform. Hintergründe und mögliche Motive für die aktuelle Tat sind bis zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Die zuständige Polizei ermittelt in der Zwischenzeit in alle Richtungen. Es läuft nach aktuellen Angaben eine Großfahndung. Das zuständige Polizeipräsidium der ostdeutschen Stadt Frankfurt (Oder) hat eine Sonderkommission zur Aufklärung des aktuellen Verbrechens eingesetzt

Quelle: die-newsblogger.de

Quelle: von M. Gernhardt
Eigentlich wollte ich mich heute über ein ganz anderes Thema äußern, aber die Realität hat mich mal wieder überholt.

Lauchhammer (Brandenburg): Am 23.11.2009 dieses Jahres wurde der Polizeihauptkommissar Steffen Meyer im Alter von 46 Jahren vor seiner Garage erstochen. Laut seiner Frau wollte er nur kurz das Auto in die Garage setzen. Als er zu lange ausblieb, wollte sie nach ihm sehen und fand nur noch seine Leiche. Das Auto fand die Polizei später an anderem Ort.

Bislang ist unklar, ob es ein einfacher Autodiebstahl war oder ein als Autodiebstahl getarnter Polizistenmord oder etwas ganz anderes.

Wie auch immer dem sei – Steffen Meyer war ein Beamter des Landes Brandenburg und er ist einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Das sollte eigentlich an Information ausreichen und den Arbeitgeber – eben jenes Land Brandenburg – animieren, ein wenig Interesse an dem Fall zu zeigen. Weder der Ministerpräsident noch der Innenminister haben sich am Ort des Geschehens blicken lassen. Letzterer hatte in einer Pressemitteilung zwar geschrieben, dass er das vorhabe, aber laut Lausitzer Rundschau ist er nicht am Tatort selbst erschienen. Keiner von beiden hat es für notwendig befunden, sich in den Gedenkgottesdienst zu bemühen oder wenigstens einen Vertreter zu entsenden.

Es mag sein, dass es als unpassend empfunden wird, sich allzu sehr zu einem Polizisten zu bekennen, bevor nicht klar ist, ob er nun ermordet wurde, weil er ein Polizist war oder eben nicht. Meine persönliche Meinung ist, dass das auch gar nichts zur Sache tut.

In diesem Land werden Polizeistationen und Dienstwagen attackiert. Die Gewalt gegen Polizisten steigt dermaßen, dass ich mit Rücksicht auf meinen Seelenfrieden entschieden habe, nur noch Bilanzen für die Wochenenden zu veröffentlichen und mich unter der Woche auf die "Highlights" zu beschränken.

Gerade jetzt wäre es angezeigt, sich als Arbeitgeber durch solche Signale hinter seine Leute zu stellen. Es wäre wichtig und sinnvoll, damit nicht nur den Polizisten selbst ein Signal zu geben, sondern auch den Tätern. Seit Jahren wird diesen durch mangelnde Solidarität zu verstehen gegeben, dass die Arbeitnehmer im Dienste dieses Staates ihrem Dienstherrn nichts wert sind. Und nun wundert man sich mit großen Augen voller Krokodilstränen, warum manche sich an den Fußabtretern der Nation nun ihre dreckigen Schuhe abstreifen und auf ihnen herumtrampeln.

Ein Besuch bei einer Trauerfeier kostet nicht das Geringste, nur ein bisschen Zeit. Stattdessen werden teure Studien angefertigt, um das Offensichtliche zu belegen.

Auf die Aktion mit dem offenen Brief hat es bislang eine Antwort gegeben. Diese kam von einem Mitarbeiter des Innensenators von Bremen. Allerdings wies auch er auf Studien hin, die noch gemacht werden müssen und Arbeitskreise, die sich mit der Problematik befassen. Das ist gut und wichtig. Aber was ist so verdammt schwer daran, jetzt, noch vor Weihnachten, einfach mal zu sagen: "Unsere Polizei macht einen guten Job! Gewalt gegen Polizisten ist verwerflich und die Täter haben kein bisschen Sympathie verdient."

Seit Jahren sehen unsere Regierungen tatenlos zu, wie das Bild ihrer Beamten (und zwar aller Berufsgruppen) immer weiter demontiert wird. Manche Spezialisten beteiligen sich daran, so wie der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, der glaubt, mit dem Job eines Lehrers bereits dienstags abends fertig zu sein. Den Teil mit "fertig" glaube ich auch – aber anders als Herr Beck sich das vorstellt.

Aber ist es nicht ziemlich leichtsinnig, jetzt die, die uns alle - auch unsere Politiker - schützen, die ihren Kopf hinhalten und ihre Arbeit unter Lebensgefahr tun, im Regen stehen zu lassen? Was muss noch alles brennen, bis Ihr endlich aufwacht, liebe Politiker?

Für die Hinterbliebenen des PHK Steffen Meyer wurde übrigens ein Spendenkonto eingerichtet. Wer schon aufgewacht ist, sollte gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit über eine Spende nachdenken:

Sparkasse Niederlausitz
Kontonummer: 3010018818
Bankleitzahl: 180 550 00

Zahlreiche Kopf- und Stichverletzungen haben zum Tod geführt

Lauchhammer. Der in Lauchhammer im Süden Brandenburgs getötete Polizist ist infolge von Stich- und Kopfverletzungen gestorben. Die Stich- und schweren Kopfverletzungen in ihrer Gesamtheit hätten letztlich zum Tod des 46-Jährigen geführt, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Cottbus am Mittwoch auf ddp-Anfrage unter Verweis auf das vorläufige Obduktionsergebnis mit. Nähere Details zu den Verletzungen nannte der Sprecher allerdings nicht.

Die genauen Tatumstände sind nach wie vor unklar. Es gebe noch keine neuen Hinweise, berichtete der Sprecher. Am Montagabend war die Leiche des 46-jährigen Hauptkommissars in seiner Garage in Lauchhammer-Ost gefunden worden.
Spuren am Tatort sowie auch an der Kleidung des Mannes deuteten jedoch auf eine heftige Auseinandersetzung hin, hieß es weiter. Es wurde umgehend eine Großfahndung nach den Tätern eingeleitet. Das zuständige Polizeipräsidium Frankfurt (Oder) setzte zudem auch eine Sonderkommission zur Aufklärung des Verbrechens ein. Am Dienstag fanden die Ermittler dann das Fahrzeug des Getöteten in einer Entfernung von rund 20 Kilometern an der brandenburgisch-sächsischen Grenze. Der Pkw, der Unfallspuren aufwies, wird derzeit kriminaltechnisch untersucht. (ij/ddp)

Quelle: topnews

Trauer um Polizist Steffen Meyer

Lauchhammer: Groß ist die Anteilnahme beim Gedenkgottesdienst für den getöteten Polizeihauptkomissar Steffen Meyer am Donnerstagabend in Lauchhammer gewesen. 350 Besucher aus der Bevölkerung und aus den Reihen der Polizei sind in die Nikolaikirche geströmt, um vor dem Foto des Verstorbenen eine Kerze zu entzünden und inne zu halten. Vertreter der Landesregierung fehlten allerdings. 

Die Trauerfeier für den getöteten Polizisten fand vergangene Woche statt.
„Ich habe Mühe, meine Wut zu beherrschen“, gibt Polizeipfarrer Sven Täuber offen zu, als er vor die Trauergemeinde mit der Witwe und deren Sohn tritt. Mit gesenktem Haupt verfolgen zahllose Polizeibeamte und Feuerwehrmänner die Rede. 
Zunächst findet der Polizeipfarrer klare Worte der Anerkennung für die tägliche Arbeit der Uniformierten. Steffen Meyer lobt er als einen engagierten Polizisten, der sich in Lauchhammer als Dienstgruppenleiter vorbildlich für Recht und Gerechtigkeit eingesetzt und dabei nicht weggeschaut habe. 
„Ich wünsche mir, dass sich unsere Politiker genauso wie er engagieren“, erklärt der Polizeipfarrer und weist anschließend auf die immer schwierigeren Arbeitsbedingungen der Polizei hin. Durch den Personalabbau werde regelmäßig gegen die Grundsätze der Eigensicherung verstoßen, beklagt Sven Täuber. Viel zu wenige leisten seiner Meinung nach viel zu viel.  Das könne selbst das größte Engagement nicht ausgleichen. 
Mit ruhiger und fester Stimme fordert er mit Blick auf den Mord an Polizeihauptkommissar Steffen Meyer, endlich gegen das Kaputtsparen im öffentlichen Dienst vorzugehen. „Denn die Wachen bluten aus“, mahnt er eindringlich. Dann wendet er sich an die Politiker des Landes und ruft ihnen zu: „Ihr fehlt hier!“ Brandenburgs Innenminister war am Tag nach dem schlimmen Ereignis weder am Tatort, obwohl er rasch nach Senftenberg gekommen war, noch bei der Gedenkveranstaltung.
Von Melanie Sonnenbrodt 

Trauerredes des Schutzbereichsleisters KD Kiesters:

Sehr geehrte Familie Meyer,

werte Trauergäste, liebe Kollegen

Mit aufrichtiger Anteilnahme und tiefempfundenen Beileid möchte ich mich heute mit einigen Worten an Sie wenden.

Es ist für uns alle immer noch schockierend und unfassbar, dass unser Kollege Steffen Meyer durch so ein abscheuliches Verbrechen, durch so eine sinnlose Tat aus dem Leben gerissen wurde.

Besonders verwerflich und tragisch zugleich ist diese Tat, weil Ihr Mann liebe Frau Meyer als Polizeibeamter stets dafür Sorge trug, dass andere Familien in Frieden leben konnten. Mit ihm haben wir einen sehr guten, engagierten Kollegen verloren.  Mit nur 46 Jahren ging er viel zu jung aus dem Leben. Wir alle bleiben als Trauernde zurück.

In den 26 Jahren, die Steffen als Polizeibeamter tätig war, hat er mit seinem Wirken für Ordnung und Sicherheit die Arbeit der Polizei im Schutzbereich OSL mit gestaltet und so wertvolle Spuren hinterlassen.

Sein beruflicher Werdegang begann 1983 im damaligen Polizeirevier in Lauchhammer.

Nach Absolvierung der ABV- Schule mit sehr guten Leistungen wurde Steffen Meyer 1988 Leutnant der Volkspolizei. Seine beruflichen Erfahrungen brachte er auch für mehrere Jahre bei der Kriminalpolizei ein.

Wie viele andere unserer Kollegen nahm er es nach der Wende auf sich und absolvierte den einjährigen Aufstiegslehrgang zum Polizeikommissar.

Seine Fähigkeiten als Führungskraft im gehobenen Dienst stellte Steffen Meyer immer wieder unter Beweis und wurde so 1997 zum Polizeioberkommissar ernannt.

In den Jahren 2001 bis 2002 war Steffen Meyer als Wachdienstführer in der Polizeihauptwache Senftenberg tätig. Später übernahm er bis zu seinem Ableben die Funktion eines Dienstgruppenleiters in der Polizeiwache Lauchhammer. In dieser Tätigkeit wurde er 2005 für seine herausragenden Leistungen zum Polizeihauptkommissar befördert.

Steffen Meyer bleibt uns unvergesslich als sehr engagierte Kollege in Erinnerung, der mit Leib und Seele Polizist war und sich stets mit seinem Beruf identifiziert hat.

Man sagt häufig, „ Jeder ist ersetzbar“. Das mag stimmen oder auch nicht.

Wir wissen nur Eines: Steffen Meyer ist in seiner Art, in seiner Einzigartigkeit für uns unersetzbar. Seine Aufgaben müssen nun künftig andere erledigen. Seine Funktion ist ersetzbar. Er selbst jedoch nicht.

Liebe Familie Meyer, liebe Trauernde

Wie verneigen uns vor unserem Kollegen Steffen Meyer und sagen Danke für seine Arbeit, für seinen unermüdlichen Einsatz und seine Hilfe.

Wir werden seiner stets in Ehren gedenken.

Ich als Leiter des Schutzbereiches Oberspreewald- Lausitz versichere Ihnen, dass das Verbrechen dass Steffen und seiner Familie angetan wurde nicht ungesühnt bleibt. Wir werden nicht eher ruhen, bis die Täter gefasst sind.

 

       

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