Wir trauern um

Ryszard L. wurde 1996 wegen Polizistenmordes zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/15705072 ©2017

 

   Martin Heinze, 46

 

                  

Bei der Verfolgung eines Fahrraddiebes wurde Martin Heinze von diesem erstochen.

Martin hinterlässt seine Frau und zwei Kinder

Der Täter, der Pole Ryszard Lominski, 44,  wurde kurze Zeit später gefasst.

Der Täter wurde 1996 wegen Polizistenmordes zu  14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

Ryszard L. wurde 1996 wegen Polizistenmordes zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/15705072 ©2017
Ryszard L. wurde 1996 wegen Polizistenmordes zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/15705072 ©2017
Ryszard L. wurde 1996 wegen Polizistenmordes zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/15705072 ©2017

Letztes Geleit für Martin Heinze

Potsdam: Hunderte nahmen Abschied von getötetem Polizisten / Hinterbliebene erhalten Hilfe

Unter großer Anteilnahme wurde gestern der getötete Polizist Martin Heinze in Potsdam beigesetzt. Der 46jährige war vor zwei Wochen von einem Einbrecher erstochen worden.

"Er war ein ruhiger und sehr besonnener Kollege. Es ist ein Schock, wenn man jemanden verliert, den man über 20 Jahre lang gekannt hat." Gerhard Beyer, Leiter der Polizeiwache Potsdam, wischte sich Tränen aus den Augen. Der Hauptkommissar und Vorgesetzte des getöteten Polizisten reihte sich gestern mit rund 250 seiner Kollegen in den langen Trauerzug auf dem Neuen Friedhof in Potsdam ein. Hier fand Polizeihauptmeister Martin Heinze seine letzte Ruhestätte. Der 46jährige Vater zweier sieben und 15 Jahre alter Töchter war am 20. August während einer Zivilstreife von einem Einbrecher in Potsdam mit einem Stich ins Herz getötet worden. Der mutmaßliche Täter, der Pole Ryszard Lominski, wurde kurze Zeit später gefasst.

Brandenburgs gerade ins Amt eingeführter Polizeiseelsorger Rainer Graupner fand bei der Trauerfeier in der Trauerhalle, in der 120 Verwandte, Freunde und Kollegen sowie Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) Platz genommen hatten, tröstende Worte für die Witwe Sabine Heinze und deren älteste Tochter Andrea. "Er hat sein Leben verloren, weil er unterwegs war, anderen das Leben zu bewahren", sagte der 52jährige Pfarrer. Martin Heinze habe an das Gute im Menschen geglaubt. Es sei furchtbar, doch gerade diese Haltung habe ihn das Leben gekostet.

Potsdams Polizeipräsident Detlef von Schwerin würdigte den Toten als einen Kollegen, der in seiner rund 30jährigen Dienstzeit stets für seine Mitbürger da gewesen sei. Der Tod mache aber deutlich, welches existentielle Risiko der Beruf eines Polizisten mit sich bringe.

Ein Hunderte Meter langer Trauerzug begab sich dann zur Grabstätte von Martin Heinze, dessen bronzefarbene Urne unter Birken in die Erde gesenkt wurde. Unter den Klängen von Beethovens "Andante" aus "Drei Equale" gaben die Witwe und Ministerpräsident Stolpe dem Toten das letzte Geleit. Danach folgten die 15jährige Tochter Andrea sowie der Bruder und Schwager des Toten. Eine Stunde lang zogen die Trauernden am Grab vorbei, legten Blumen und Kränze nieder.

"Wir werden uns nun um die Angehörigen von Martin Heinze kümmern", sagte Polizeihauptkommissar Beyer. Neben der finanziellen Unterstützung habe man über den Grünen Stern, eine Vereinigung, die sich um Hinterbliebene von Polizisten kümmert, eine Kur für die Witwe und die Kinder organisiert. Auch die Familie des zweiten Fahnders werde betreut. Der 35jährige war am Tattag zusammen mit Martin Heinze auf Streife. Als er den toten Kollegen fand, habe der Vater eines fünfjährigen Jungen einen Nervenzusammenbruch erlitten. 

Quelle: Berliner Zeitung

Polizist von Einbrecher erstochen

POTSDAM

POTSDAM - Potsdams Polizisten trauern um ihren Kollegen Martin Heinze (46): Ein flüchtender Einbrecher hat den Familienvater niedergestochen, als er ihn nachts im Wohngebiet Kirchsteigfeld festnehmen wollte. Der Polizei-Hauptmeister starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Der mutmaßliche Täter wurde wenig später festgenommen. Heinze  hinterlässt Frau und zwei Töchter (7 und 15). Alle Funkwagen in der Landeshauptstadt fahren seit gestern mit Trauerflor. Weiter Seite 14 Fortsetzung von Seite 1 Gegen 2 Uhr hatte ein Anwohner des Neubauviertels Kirchsteigfeld die Polizei alarmiert: "Hier machen sich zwei Männer an den Haustüren zu schaffen." Polizeihauptmeister Martin Heinze und ein Kollege fuhren mit ihrem unauffällig-zivilen Dienstwagen los. Eine Stunde später sahen sie einen Verdächtigen. Polizeisprecher Geert Piorkowski: "Als sie den Mann überprüfen wollten, flüchtete er. "Martin Heinze sprintete hinterher, sein Kollege blieb im Wagen. Auf der Baustelle hinter dem "Rewe" -Markt gelang es Heinze, den Flüchtenden zu stellen. "Ich hab' ihn festgenommen", meldete er über Funk. Doch dann reagierte er nicht mehr auf Funksprüche. Beunruhigt machte sich der zweite Fahnder auf die Suche. Gegen 4 Uhr entdeckte er Martin Heinze an der Baustellenzufahrt: Blutüberströmt, leblos - der Flüchtende hatte ihm ein Messer in die Brust gerammt. Martin Heinze starb auf dem Weg ins Ernst-von-Bergmann-Klinikum. "Danach durchkämmten 15 Streifenwagenbesatzungen den Baustellenbereich", sagt Polizeisprecher Piorkowski. Vor einem Wohncontainer fanden sie ein blutiges Messer, im Container den Verdächtigen. Der 30 bis 40 Jahre alte Mann -vermutlich ein polnischer Bauarbeiter schlief seinen Rausch aus. "Wir wissen noch nicht, wer er ist", sagt Piorkowski. "Er hat keine Papiere, spricht kein Deutsch." Fünf weitere Arbeiter wurde zur Vernehmung mitgenommen. "Martin ist seit 26 Jahren mit Leib und Seele Polizist gewesen", sagt sein Nachbar und Freund Bodo Schindler erschüttert. Der Beamte war erst vor kurzem Zivilfahnder

beim Regional-Kommissariat der Landeshauptstadt geworden. Mit seiner Ehefrau Sabine und den Töchtern Andrea (15) und Julia (7) trauert jetzt die ganze Potsdamer Polizei um Martin Heinze. An den Antennen der Funkwagen haben sie Trauerflore angebracht. Innenminister Alwin Ziel: "Wir werden alles tun, um den Schmerz der Hinterbliebenen zu lindern." 

Quelle: Berliner Kurier

POTSDAM - Erstochen, als er einen Fahrrad-Dieb verfolgte. 200 Polizisten gedachten gestern früh des vor fünf Jahren ermordeten Polizeihauptmeisters Martin Heinze ( 46). An dem Gottesdienst nahmen Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) und Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) teil.

Die Dienstmützen auf dem Schoß, die Hände gefaltet - stille Trauer um Martin Heinze in der Friedenskirche. Der Vater von zwei Töchtern hatte am 20. August 1995 im Wohngebiet am Priesterweg einen Rad-Dieb verfolgt. Als er den Polen festnehmen wollte, rammte ihm Ryszard L. (48) ein 25 Zentimeter langes Messer in die Brust. Der Zivilfahnder verblutete.

Quelle: Berliner Kurier vom 05.09.2000

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